Die Historie
Eine historische Typenzeichnung mit der Gebührenmarke vom 1910 zeigt die südliche Ansicht von der Straße auf das Haus des berühmten Jägerndorfer Fabrikbesitzers, Herrn Alois Chlupacek in dem Stadtteil von Krnov – Ježník (deutsch: Mösnig).
Das Schicksal des Wochenendhauses als auch der Familie Alois Chlupacek sind ein Bild von der Prestige und Prosperität in der Entwicklung der Industrieproduktion in Krnov und gleichzeitig wird auch die Menschentragödie der Familie Chlupacek im Zusammenhang mit dem Naziantritt gezeigt.
Alois Chlupacek, ein bedeutender Krnover Fabrikbesitzer, hatte keine jüdische Herkunft, er stammt aus Humpolec. Die jüdischen Wurzeln waren bei seiner Ehefrau Marie Sara Chlupacek. Aus diesem Grunde wurden später alle drei Söhne Alois, Robert und Jan der Eheleute Chlupacek in ein Verzeichnis von Nazisten als „Mischlinge“ eingetragen.
Familie Chlupacek besaß eine große Textilfabrik für die Stofferzeugung in der Textilstraße. Beide Söhne Johann und Alois wurden von dem Vater in die Geschäftsführung einbezogen.
Alois Chlupacek lehnte auch trotz dem Drang der Nazisten eine Ehescheidung mit seiner jüdischen Ehefrau ab, so wurde die Fabrik entzogen. Frau Chlupacek überlebte die Okkupation, für einige Zeit verbarg sich im Dachboden eines Hauses. Alois Chlupacek verstarb kurz nach dem Krieg. Der jüngere Sohn verstarb geheimnisvoll : zusammen mit anderen „unverlässlichen Mischlingen“ musste er die Schützengräben graben, als die Russen nahekamen kam er nicht mehr zurück. Alois Chlupacek der ältere war übezeugt, dass die Russen seinen Sohn entführt haben. Nach dem Kriegsende wurde er zum nationalen Verwalter im Betrieb Jan Chlupacek und nach der Verstaatlichung wurde Jan Chlupacek zum Betriebsdirektor ernannt. Nach dem kommunistischen Gewaltstreich im Januar 1948 zog Jan Chlupacek mit seiner Frau Mana und Mutter Marie nach Wien um, wo er später zum Direktor und auch Mitbesitzer der Wirkerei wurde. Er verstarb im Jahre 1976. Der dritte von den Brüdern – Robert Chlupacek – lebte seit dem Krieg in Passau (Deutschland) und war in der Holzindustrie tätig.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Haus als Kindergarten bis 1999 genutzt, im Jahre 1979 wurde das Objekt sehr empfindungslos bei einer Gesamtüberholung umgebaut einschließlich Abbrechen des Walmdaches.
Derzeitiger Umbau des ehemaligen Wochenendhauses von Alois Chlupacek zu Pension Ježník versuchte dem Haus die ursprüngliche Disposition und Architekturelemente so zurückzugeben, damit das Haus wiederum der primären Gestaltung dienen könnte, d.h. als Erholungsort für alle Naturfreunde in einer malerischen Umgebung umhüllt von umliegenden Wäldern.